37. Oberpfälzer Zahnärztetag

Im Seitenzahnbereich sind etwa 15 % aller Kavitäten tiefer als 8 mm. Ist dieses immer eine Einschränkung für die Anwendung adhäsiver Verfahren?

Bei der „Proximal Box Elevation“, also der Kombination von direkten und indirekten Adhäsivrestaurationen, ist der entscheidende Faktor eine suffiziente Kontaminationskontrolle. Diese kann durch Modifikationen von Matrizensystemen und die Verwendung anderer Hilfsmittel wie Teflonband erreicht werden.

Kann eine trockenes Arbeitsfeld erreicht werden, bietet die „Proximal Box Elevation“ eine weniger invasive Alternative im Vergleich zu chirurgischen und kieferorthopädischen Ansätzen. 

"Composite first - Ceramic second" ist ein Konzept, das wir seit knapp drei Jahrzahnten verfolgen.

Was heißt das? Es heißt nicht, dass Komposit per se das bessere Material ist als Keramik, das kommt immer darauf an. Es heißt aber, dass wir Komposit chronologisch im Leben des individuellen Patienten umso mehr bevorzugen, je jünger er ist.

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit Komposit und Keramik im Front- und Seitenzahnbereich und zeigt Voraussetzungen, Fallstricke, Möglichkeiten und Grenzen auf. Es geht nicht darum, das Auditorium mit perfekten Fällen zu erschlagen, sondern realistisch herauszuarbeiten, was jeder in der Praxis auch wirklich umsetzen kann, welche alten Leitsätze heute noch gelten und vor allem, welche nicht mehr gelten.

Am Ende steht wie so oft: Es ist einfacher als viele denken und - die gute, alte "Heavy Metal Dentistry" wird nie wieder zurückkommen. Die Gegenwart ist zahnfarben und die Zukunft wird es auch sein.